Die meisten Wanderer kennen den Feuersalamander und eine Beobachtung dieses Tieres bei einer Wanderung ist ein ebenso schönes, wie seltenes Erlebnis. Feuersalamander sind jedoch akut durch eine neue Erkrankung gefährdet, welche sich rasant ausbreitet und zu sehr hohen Todesraten führt.
Der Sympathieträger Feuersalamander ist in großer Gefahr ...
Ein Pilz (Batrachochytrium salamandrivorans) befällt die empfindliche Haut der Lurche und führt zu einer sehr hohen Sterblichkeit. Lokal ist es bereits zum Massensterben gekommen, aufgrund des extremen Krankheitsverlaufes spricht man auch von "Salamanderpest". Von dieser Krankheit sind neben dem Salamander auch unsere Molche betroffen.
Man vermutet, dass der ursprünglich aus Asien stammende Pilz über den Handel nach Mitteleuropa gekommen ist. Von Belgien und den Niederlanden breitet sich der Pilz nun auch nach Deutschland (z.B. Eifel 2015, Bayern 2020) aus und bedroht die ohnehin schon gefährdete Teil-Gruppe der Amphibien. Die Ausbreitung des Pilzes geschieht - außer über die Tiere - auch durch sonstige Verfrachtung der Pilzsporen. Das kann über Erdreste an Schuhen, Hundepfoten oder Autoreifen geschehen oder z.B. über Wassertropfen an Gegenständen, welche von einem Gewässer zu einem anderen getragen werden.
Was können Wanderer tun?
Es gibt bereits Hygiene-Konzepte, mit denen man versucht die Ausbreitung des Pilzes zu verhindern. Sie richten sich vorwiegend an Personengruppen, die beruflich in den Lebensräumen der Tiere unterwegs sind, also beispielsweise wissenschaftlich tätige Personen, welche Erhebungen im Gelände durchführen. Aber auch Wanderer und sonstige Naturfreunde können einen Beitrag dazu leisten, die rasante Ausbreitung des Virus etwas zu dämpfen:
- Auch aufgrund der Empfindlichkeit der Haut, Salamander bitte generell nicht anfassen
- Autos auf befestigten Wanderparkplätzen und möglichst nicht an Waldwegen parken; idealerweise Autoreifen vor der Fahrt in ein anderes Gebiet reinigen
- Wanderschuhe vor Ort säubern (Erde entfernen). Einige Wegbetreiber bieten als Service für Wanderer Schuhputzstationen an, welche dadurch auch dem Salamanderschutz dienen.
- Feuchte Schuhe und Gegenstände vollständig durchtrocknen lassen bevor ein entferntes Gebiet aufgesucht wird und im Optimalfall durch zusätzliches Desinfizieren des Materials zuhause (z.B. mit Ethanol) Sporen abtöten.
- Auffällige Funde von zahlreichen toten Tieren an lokal zuständige Organisationen melden. Auf Bundesebene und in einzelnen Bundesländern (beispielhaft Hessen und Rheinland-Pfalz) gibt es Initiativen, die sich um den Schutz des Salamanders bemühen.
Aktuell gibt es in Deutschland noch Bundesländer, in denen der Pilz noch nicht aufgetreten ist, während die Art beispielsweise in den Niederlanden nach dramatischen Bestandseinbrüchen schon vom Aussterben bedroht ist! Auch wenn vermutlich die Ausbreitung auf ganz Deutschland nicht zu verhindern ist, kann jedermann einen winzigen Beitrag dazu leisten, die Geschwindigkeit einzudämmen.
Wegbetreiber können - insbesondere, wenn sie Wanderwege haben, die für ihre Salamandervorkommen bekannt sind - Wanderer für diese Thematik sensibilisieren.